Workshops 2019Logo2018

 

In den Workshops gibt es Gelegenheit, über vier fortlaufende Nachmittage jeweils von 16.00-18.15 Uhr verschiedene Aspekte eines gesunden und guten Lebens zu entdecken und zu entwickeln. Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Entwicklungs-Workshops werden festgehalten und am Ende mit allen TeilnehmerInnen der WogE reflektiert.

 

Bitte wählen Sie bei der Anmeldung eine thematische Gruppe, in die Sie sich mit Ihren eigenen Ideen und Erfahrungen einbringen wollen und für die Sie sich auch einen weiterführenden Austausch vorstellen können. Geben Sie bitte auch eine 2. Priorität an, falls die gewünschte Gruppe schon voll ist oder nicht zustande kommt.

 

W 1

 

Gutes Leben für wen - wie kann gutes Leben gelingen ohne Ignoranz und Ausbeutung?

Anregungen dazu:

Der Workshop wird sich am ersten Tag vor allem mit dem Impulsbeitrag aus dem Vormittag befassen. Die Orientierung von Matthias Gräßlin in Richtung einer inklusiven Kultur (Gräßlin/Zielke, Volxkultur – Ein künstlerischer Ansatz für die offene Gesellschaft, 2019, Athena-Verlag) wird uns von der theatralischen Seite wie auch der politischen Seite beschäftigen, wer ist drin und wer ist draußen, wie geht gutes Leben für alle in der Gesellschaft und was kann man für die Umsetzung tun?

Der zweite Tag dreht sich um die Zeit, die wir haben oder die wir uns nehmen für ein gesundes und gutes Leben. Lassen wir uns treiben, sind wir getaktet, ignorieren wir unsere Lebenswünsche oder die der Anderen? Mit Ludwig Heuwinkel (Ludwig Heuwinkel, Ich hab´ keine Zeit, 2018, Lit-Verlag) werden wir ausloten, wieviel Zeit wir für gutes Leben verwenden (wollen), welche Zeitfresser am Werke sind und wie die Geschwindigkeit in unserem Leben wirkt.

Am dritten Tag wollen wir der Frage nachgehen, ob gutes Leben gleichbedeutend mit gesundem Leben ist, ob gesundes Leben in einer kranken Umwelt möglich ist, ob ein gutes Leben für alle in Deutschland vorstellbar ist und ob unser gutes Leben auf dem schlechten Leben anderer basiert. Dazu werden wir die Alltagserfahrungen der Teilnehmenden anschauen, die verschiedenen Ideen eines guten Lebens und die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit reflektieren.

Der letzte Tag nimmt sich die globale und ökonomische Dimension vor. Gibt es verschiedene Definitionen von gutem und gesundem Leben? Ist das eine individuelle Einschätzung oder eine gesellschaftliche Aufgabe und Vorgabe? Wieweit hängt das von Zeit und Geld des Einzelnen ab? Wie könnte eine solidarische und gerechte Ressourcenverteilung aussehen, die lokal, regional, national und global ein gutes und gesundes Leben ermöglicht?

Moderation und Impulse: Günter Hölling

 

W 2

Ablasshandel für ´reines´ Gewissen - wie kann man enkeltauglich und gesund leben?

Anregungen dazu:

Unter-Titel:  www: Worte wirken wirklich

Umweltsünden; naturbelassen, reine Natur, Problemzonen, Krisengebiete, Kämpfe gegen die Volkskrankheit Nr 1; Gemeinwohl; enkeltauglich.

Alle diese Worte enthalten Bilder und über die Bilder werden unbewusste Assoziationsketten aktiviert, die wiederum Denk- und Handlungsmuster verstärken oder mindern.

Wir werden im Workshop eine Vielzahl von Beispielen ‚durchkauen‘, und den ‚Geschmack‘  und Beigeschmack von Worten nachspüren. Ziel ist, zum Beispiel in Diskussionen kritisch ‚beim Wort‘ nehmen zu können und vor allem, eigene Texte und Ansprachen bewusster zu gestalten.

Mit einem wissenschaftlichen Wort beschrieben geht es um gesundheitspraktisches Framing – wie wir uns Krankheiten und Gesundheit einreden und sie verändern können.

(vgl.: Elisabeth Wehling: Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht)

Moderation und Impulse: Gerhard Tiemeyer

 

W 3

Gesundheit fördern für Alle - wie können wir gesund zusammenleben und zusammenarbeiten?

Anregungen dazu:

Gesundheitsförderung für ALLE – dies ist ein großer Anspruch. Gleichzeitig ist er aber auch berechtigt, weil Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung oft nur individuell und für privilegierte Gruppen ausgerichtet sind. Wie kann stattdessen oder ergänzend unsere Lebenswelt stärker in den Blick kommen, unser Zusammenleben in Gemeinschaften und unser Zusammenarbeiten in vielen Bereichen. Projekte wie z.B. Mehrgenerationenhäuser oder Ernährungsräte bieten hierzu schon gute Erfahrungen an.

Die Gesundheit der Menschen fördern bedeutet auch diejenigen besonders zu fördern, die einen besonderen Bedarf haben. Dies können Bewohner von sozial schwachen Stadtteilen sein, aber auch Migrantengruppen oder Menschen mit einer geringen Gesundheitskompetenz. Auch chronisch Kranke können von geeigneten Gesundheitsförderungsmaßnahmen erheblich profitieren, damit kommen auch weitere Akteure und Berufsgruppen in Verantwortung.

Letztlich wird es auch um die Frage gehen, wer denn Gesundheitsförderung betreiben soll, wie das auch professionell gut umgesetzt werden kann und welche Konzepte der Qualifizierung, Qualitäts-Sicherung und der partizipativen Gestaltung von Prozessen der Gesundheitsförderung sinnvoll sind. Welche Berufe sind hierfür besonders geeignet und wie können hierfür ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden?

Moderation und Impulse: Sabine Düver

 

W 4

Grundwerte für Algorithmen - wie wirken Algorithmen im Alltag und im Gesundheitswesen?

Anregungen dazu: 

Dieser Workshop greift das Dilemma auf, das viele spüren, wenn es um digitale Anwendungen geht. Einst hoch gelobt und als große Erleichterung und als sog. Vierte industrielle Revolution gefeiert, gibt es zunehmend Horror-Szenarien mit persönlichem Datenklau, Wirtschaftssabotage und Kriegseinsatz. Dabei wollten wir doch nur schneller und leichter kommunizieren über SMS, WhatsApp etc.

Wie funktioniert eigentlich diese Technologie des BigData und der künstlichen Intelligenz, welche Rolle spielen Algorithmen und kann man denen ethische Grundwerte verpassen? Ist und bleibt das Technologie im Dienste der Menschen (welcher?) oder kann sich die Technologie gegen oder über den Menschen stellen. Ist das nur Panikmache oder ein reales Szenario, das uns herausfordert?

Was können wir tun, um uns vor diesen negativen übergriffigen Entwicklungen zu schützen? Welche grundsätzlichen Regelungen müssen vereinbart und eingehalten werden? Gibt es Alternativen, die die nützlichen Seiten der technologischen Entwicklung ermöglichen und die anderen ausschließen? Wie sieht das konkret im Gesundheitswesen aus?

Am Ende des Workshops werden alle Teilnehmenden eine deutlich verbesserte Kompetenz im Umgang mit digitalen Anwendungen haben, sie besser einschätzen und sich besser schützen können. Auch die gesellschaftlichen und politischen und ethischen Fragen werden erste Antworten finden.

Moderation und Impulse: Eberhard Göpel

W 5

Sozial-ökologische Initiativen auf der Insel - was lernen wir von der Insel und wie lernt die Insel?

Anregungen dazu:

Dieser Workshop hat einen starken Inselbezug. Sowohl für die Insel als auch von der Insel soll gelernt werden. Praktische Projekte der Insel werden mit Insulanern gemeinsam erkundet und reflektiert.

Im Sinne einer Zukunftswerkstatt wird unter Beteiligung von Projektvertreter*innen der Insel dann eine Stärken- und Schwächeanalyse in ausgewählten Handlungsfeldern vorgenommen. Konkret:

Am Ende werden die drei Projekte „Bliev hier“, „Genossenschaftswohnen“ und „Fair Trade“ auf der Insel besucht und die vorab gefundenen Ziele in der Praxis überprüft. Beteiligt wird auch das Plenum.

Moderation und Impulse: Wolfgang Brauner

 

W 6

Sinne statt Bits

Anregungen dazu:

Ein Workshop für sinnliches Wahrnehmen: Was tut mir gut, was tut mir weniger gut? Was ist das ‚gute Maß?‘, wie kann ich es spüren? Wie können wir mit erlernten Sinnesveränderungen umgehen? Wie ‚Echt‘ von ‚Unecht‘ unterscheiden?

Ein praktischer Workshop, in dem zu verschiedenen ‚Sinnen‘ (Riechen, Sehen, Schmecken usw.) jeweils konkrete Spürerfahrungen gemacht werden – die Praktiker*innen später auch in ihrer Arbeit umsetzen können.

Moderation und Impulse: DGAM-Team